Alkohol vernebelt Journalisten die Sicht

Journalisten haben dem Klischee nach ein besonders zugeneigtes Verhältnis zum Alkohol. Sollte es stimmen, könnte das einer der Gründe dafür sein, dass seit einigen Jahren immer wieder besonders gerne darüber berichtet wird, dass Alkohol in Maßen getrunken, einen durchaus gesundheitsförderlichen Effekt haben soll. (abgesehen davon, dass Studien von der Alkohollobby gesponsert werden usw.)

Und sollte das Klischee stimmen, dann sollte man diese Meldungen mit ganz besonderer Vorsicht genießen. Denn es könnte ja durchaus sein, dass Journalisten dann eben vor allem auf die Meldungen und PR-Aussendungen reagieren, die ihnen selbst ein wenig das schlechte Gewissen nehmen. Und dadurch entsteht ein Bias in der Berichterstattung über die gesundheitliche Wirkung von mäßigem Alkohol.

Wie es denn jetzt tatsächlich aussieht mit dem Alkohol und der Gesundheit, dass erklärt hoffentlich ganz unbeeinflusst Monika Kunze in der Wissenschaftssendung Leonardo bei WDR 5, die die lieben Kollegen von wisskomm.de immer übersehen (Seit es Streams gibt, kann man WDR 5 ja auch in Berlin hören).
"Alkohol ist wahrscheinlich doch eher ungesund", sagen jetzt einige Wissenschaftler, nachdem sie die Studien der vergangenen Jahre gründlich angeschaut und neu ausgewertet haben. Einige Studien sind offenbar methodisch mangelhaft und liefern unter Umständen falsche Ergebnisse.
Das hört sich nicht so gut an, was der Ankündigungstext der Sendung Leonardo für heute verspricht.

Also reinhören ab 16:05 auf WDR 5, per Livestream oder als Podcast später (auch bei itunes). Oder hier jetzt auch das Manuskript.

Übrigens: Ganz so schlimm ist es dann doch nicht.
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lancie | 2. Apr 2007, 16:48

Das Journalisten dazu neigen, an die positive Wirkung des Alkohols zu glauben kann ich mir gut vorstellen. (Ist nicht persoenlich gemeint.) Ich habe vor ein paar Jahren einen Artikel in Spektrum der Wissenschaft gelesen (weiss leider nicht mehr welche Ausgabe es war) und da ging es darum, wie ueberaus gesund Kaffee sein soll. Dabei hatte ich mich auch gefragt, ob die Ergebnisse nicht vielleicht deshalb so positiv ausfallen, weil die meisten Wissenschaftler kaffeesuechtig sind.
SexBlog | 2. Apr 2007, 20:50

Das beweist nur, dass Journalisten am liebsten das glauben, was ihnen beliebt.

Auf diese Weise richten sie sich schließlich selbst zugrunde.

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