Wie die Pharmaindustrie uns hinters Licht führt,
beschreibt Marcia Angell in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Angell war viele Jahre Redakteurin des New England Journal of Medicine und hat nun in ihrem Buch "Der Pharma-Bluff" die Sachlage erneut dargestellt. Wir wollen aber hier nur eine Sache mal als Daumenregel, für den Aufwand neue Medikamente zu entwickeln und zu verkaufen, festhalten:
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Laut Angells Berechnung belaufen sich die Forschungs- und Entwicklungskosten auf 15 Prozent der Gesamtausgaben; dem gegenüber liegen die Marketing- und Verwaltungskosten bei 32 Prozent.Zu solchen Marketing-Gimmicks zählt auch die Kampagne Forschen ist die beste Medizin, die das schräge Image aufpolieren soll. Doch das ist zum Scheitern verurteilt, wie der Medizinjournalist Klaus Koch im Magazin der Wissenschaftspressekonferenz schreibt:
"Der Grund liegt daran, dass das schlechte Image auf einer tief greifenden Strukturkrise der Industrie beruht: Wer mit Pharmaforschern unter vier Augen spricht, der erfährt auch in deren Reihen Unzufriedenheit mit dem Zustand der eigenen Branche. Denn zunehmend haben sich die Firmen von einer forschenden zu einer werbenden Industrie entwickelt, die zudem ernsthaft mit Korruption zu kämpfen hat."
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