RKI fasst sich an die dicke Nase
Pikanter Nachtrag zur "Die Deutschen sind die dicksten in der EU"-Debatte.
(Das Folgende entbehrt nicht einer gewissen Komik, und zeigt zugleich, dass man sich auf Pollmer, boocompanys hockeystick und strappato verlassen kann in ihrem Urteil.)
Das Robert-Koch-Institut (RKI) merkt ein wenig verstohlen an (leider nur auf die Hauptseite zu verlinken), dass es fraglich ist:
Während in einigen Ländern das Gewicht gewogen wurde, stammen die RKI-Zahlen aus Telefonumfragen.
Eine gewissen Ironie entbehrt nicht der Hinweis des Mitarbeiters der International Association for the Study of Obesity (IASO), die die den Ländervergleich in Umlauf gebracht hatte: Auf diese Unterschiede habe man hingewiesen. Und:
"Wir behaupten nicht, dass die einzelnen Werte exakt miteinander vergleichbar sind. Wir listen die verfügbaren Zahlen der Länder auf, um das Übergewichts-Problem in Europa zu veranschaulichen.”
Selbsterkenntnis des RKI-Mannes Mensink:
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(Das Folgende entbehrt nicht einer gewissen Komik, und zeigt zugleich, dass man sich auf Pollmer, boocompanys hockeystick und strappato verlassen kann in ihrem Urteil.)
Das Robert-Koch-Institut (RKI) merkt ein wenig verstohlen an (leider nur auf die Hauptseite zu verlinken), dass es fraglich ist:
"... ob die Daten, die in den EU-Mitgliedstaaten getrennt und zum Teil mit unterschiedlichen Methoden und in unterschiedlichen Jahren erhoben wurden, überhaupt vergleichbar sind und sich in einer Rangliste darstellen lassen. ..."Einer der Kritikpunkte beschreibt Martin Kotynek-Friedl heute in der SZ (Zusatz: bitte auch den Kommentar von hockeystick beachten). Der RKI-Epidemiologe Gert Mensink fasst sich an die eigene Nase:
"Einer seiner (Mensinks) Kritikpunkte ist, dass in Deutschland nur Personen über 24 Jahren berücksichtigt wurden. Viele der Übergewichtsstudien aus anderen Ländern, die mit den Daten aus Deutschland verglichen wurden, beziehen dagegen auch junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren ein. Da diese Altersgruppe weniger häufig übergewichtig sei als ältere Menschen, werde das Übergewicht in Deutschland tendenziell überschätzt, wenn man sie einfach ausklammert, sagt Gert Mensink."Außerdem stammten die Länderdaten aus unterschiedlichen Jahren: Dänemarks Zahlen etwa aus 1992, die der Franzosen aus 2006.
Während in einigen Ländern das Gewicht gewogen wurde, stammen die RKI-Zahlen aus Telefonumfragen.
Eine gewissen Ironie entbehrt nicht der Hinweis des Mitarbeiters der International Association for the Study of Obesity (IASO), die die den Ländervergleich in Umlauf gebracht hatte: Auf diese Unterschiede habe man hingewiesen. Und:
"Wir behaupten nicht, dass die einzelnen Werte exakt miteinander vergleichbar sind. Wir listen die verfügbaren Zahlen der Länder auf, um das Übergewichts-Problem in Europa zu veranschaulichen.”
Selbsterkenntnis des RKI-Mannes Mensink:
"Im Nachhinein gesehen war es wohl ungeschickt, die Daten in unserem Gesundheitsbericht zu veröffentlichen, ohne sie ausreichend einzuordnen und zu kommentieren."
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/artikel/580/110470/
Die Tabelle findet sich übrigens hier, die Schwächen sollten auch einem durchschnittlich begabten Viertklässler ins Auge springen:
http://www.easoobesity.org/documents/Europeandatatable.pdf
Und über die wirtschaftlichen Hintergründe der Kampagne kein Wort. Das ist ein Dementi auf BILD-Niveau:
http://www.bildblog.de/2241/bildisch-fuer-fortgeschrittene
Nachtrag:
http://www.boocompany.com/index.cfm/content/story/id/14854/