Deutsche, wir Intelligenzbestien
Ja, ist gut, komm ... Das war doch klar, dass die Meldung alle bringen würden/werden: Deutsche sind die intelligentesten Europäer (zusammen mit den Niederländern).
Wenn das mal stimmen würde, dass die Deutschen in Europa die intelligentesten sind. Dann würde wohl auch niemand die Meldung ernst nehmen und einfach so ohne Kommentar verbreiten.
Die Deutschen hätten in Europa den höchsten IQ, sagt Richard Lynn. Dienordischen nordeuropäischen Völker seien insgesamt klüger, weil sie aufgrund des kalten Klimas größere Gehirne entwickelt hätten (mehr Fleisch essen usw.). Der Ursprungsartikel stammt aus der englischen Times.
Was uns zuerst stutzig macht: Irgendwie gibt es gar keinen Hinweis auf ein Fachmagazin, in dem das Ergebnis begutachtet wurde.
Also schnell heute morgen eine Mail an Herrn Lynn: "May you please so kind ..." (Wären Sie bitte so freundlich ...).
Und er antwort auch prompt: "Das Ergebnis stammt aus meinem neuen Buch Race Differences in Intelligence-An Evolutionary Analysis." Oh, hat also keiner begutachtet, es wurde nicht in einem Fachmagazin veröffentlicht? "Richtig", mailt Herr Lynn zurück, "aber das Buch fasst mehr als 500 Artikel zusammen, die ich in begutachteten Fachzeitschriften veröffenlicht habe."
Ah, ja. Moment, eine wie die vom letzten Jahr? Da hatte er Schlagzeilen gemacht, dass Männer intelligenter wären als Frauen, weil sie eben ein größeres Gehirn hätten. Wir hatten mal ein paar Experten dazu befragt (allerdings nichts dazu geschrieben).
Es handelte sich um eine Übersichtsarbeit, in der Lynn und sein Kollege Paul Irving alle Studien zum Thema zusammenfasst und ein Fazit zieht.
Wirklich ernst nehmen sollte man die Studie nicht, so das Fazit der von uns befragten. Das Problem war: Aller Erfahrung nach wurden zu dem Thema vor allem nur solche Studien veröffentlcht, die tatsächlich einen Unterschied finden, die anderen bleiben in der Schublade. Dadurch entsteht eine Verzerrung, ein Bias, der nur wiedergibt, was veröffentlicht wurde und nicht wie das wahre Verhältnis von Hirngröße und Intelligenz ist.
Goeran Kauermann vom Statistischen Beratungsdienst statbece der Uni Bielefeld hatte neben diesem Punkt auch noch eine ganze Reihe methodischer Mängel zu monieren.
Sein Fazit damals.
Warum wir jetzt während des Schreibens immer an den Begriff Herrenrasse denken mussten, können wir auch nicht sagen.
Wenn das mal stimmen würde, dass die Deutschen in Europa die intelligentesten sind. Dann würde wohl auch niemand die Meldung ernst nehmen und einfach so ohne Kommentar verbreiten.
Die Deutschen hätten in Europa den höchsten IQ, sagt Richard Lynn. Die
Was uns zuerst stutzig macht: Irgendwie gibt es gar keinen Hinweis auf ein Fachmagazin, in dem das Ergebnis begutachtet wurde.
Also schnell heute morgen eine Mail an Herrn Lynn: "May you please so kind ..." (Wären Sie bitte so freundlich ...).
Und er antwort auch prompt: "Das Ergebnis stammt aus meinem neuen Buch Race Differences in Intelligence-An Evolutionary Analysis." Oh, hat also keiner begutachtet, es wurde nicht in einem Fachmagazin veröffentlicht? "Richtig", mailt Herr Lynn zurück, "aber das Buch fasst mehr als 500 Artikel zusammen, die ich in begutachteten Fachzeitschriften veröffenlicht habe."
Ah, ja. Moment, eine wie die vom letzten Jahr? Da hatte er Schlagzeilen gemacht, dass Männer intelligenter wären als Frauen, weil sie eben ein größeres Gehirn hätten. Wir hatten mal ein paar Experten dazu befragt (allerdings nichts dazu geschrieben).
Es handelte sich um eine Übersichtsarbeit, in der Lynn und sein Kollege Paul Irving alle Studien zum Thema zusammenfasst und ein Fazit zieht.
Wirklich ernst nehmen sollte man die Studie nicht, so das Fazit der von uns befragten. Das Problem war: Aller Erfahrung nach wurden zu dem Thema vor allem nur solche Studien veröffentlcht, die tatsächlich einen Unterschied finden, die anderen bleiben in der Schublade. Dadurch entsteht eine Verzerrung, ein Bias, der nur wiedergibt, was veröffentlicht wurde und nicht wie das wahre Verhältnis von Hirngröße und Intelligenz ist.
Goeran Kauermann vom Statistischen Beratungsdienst statbece der Uni Bielefeld hatte neben diesem Punkt auch noch eine ganze Reihe methodischer Mängel zu monieren.
Sein Fazit damals.
"Ich halte das Paper für wenig beeindruckend. Oder anders ausgedrückt, auch wenn ich kein Dickschädel wäre, würde ich mir dennoch keine Sorgen um meine Intelligenz machen."Lynn relativiert sein Ergebnis übrigens:
"Die englischen Presseberichte geben nur die IQs für Erwachsene wieder. ... Wenn man die IQs der Kinder dazu rechnet, ist er in Deutschland etwa genau so hoch wie in den anderen Ländern in West-Europa."Hey, nur weil jemand was in einem Buch schreibt, muss man es doch nicht gleich überall hinaus posaunen. Auch wenn es uns noch so schmeichelt.
Warum wir jetzt während des Schreibens immer an den Begriff Herrenrasse denken mussten, können wir auch nicht sagen.
von marcus_ | 27. Mär 2006, 12:34 | Kommentieren | 0 Trackbacks
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