Zyprexa: Mediziner am Mietmaul-Pranger

Apropos weiße Kittel als Plazebo. Eine besondere Form von Meinungsplazebo sind so genannte "Mietmäuler". Damit bezeichnet man z.B. Ärzte, die auf Rechnung einer Pharmafirma ihre Meinung zugunsten eines Produktes dieser Pharmafirma vertreten (z.B. auf Kongressen oder als Experten für die Presse).

Als Journalist ist es wichtig zu wissen, wer sich als Mietmaul verkauft und wer nicht. Das lässt sich herausfinden (oder man kann sich dem zumindest annähern), indem man Kollegen fragt, oder einfach mal den Namen des Experten in Zusammenhang mit einer Pharmafirma/einem Medikament in Google eingibt.

Wie das genau geht, hat hockeystick gerade bei der boocompany gezeigt.

Ergebnis ist eine Liste von Wissenschaftlern, die in Artikeln der Ärzte-Zeitung seit 1999 im Zusammenhang mit Symposien oder Veranstaltungen für das Antipsychotikum Zyprexa auftauchen, und laut hockeystick eine weitere Gemeinsamkeit haben: "Alle finden sie Zyprexa gut." (Welcher Skandal dahinter steckt siehe hier und hier).

Ergebnis ist eine Namensliste, die einem helfen kann, herauszufinden, ob ein Experte eine unvoreingenommene Meinung zum Thema Zyprexa hat(te) oder anfällig dafür sein kann, sich von der Pharmabranche vereinnahmen zu lassen.

Ergebnis ist ein Pranger.

(Oder haben wir das jetzt nur daraus gemacht, weil wir hockeysticks Beitrag nur aus dieser Richtung betrachten. Er schreibt ja schließlich nichts von Mietmäulern. Und er meint es vielleicht ganz anders?

Oder sind wir ihm ganz anders auf den Leim gegangen, weil er es zwar nicht ausdrücklich geschrieben hat, aber durch Links zu anderen Artikeln zum Thema Zyprexa ziemlich eindeutig macht, was er meint, und er weiß natürlich wie das Web funktioniert, wie sich das verselbstständigt ... und er schreibt es schließlich auf boocompany.de
)


Ergebnis ist ...

(Ihr seht uns zweifelnd ...)
...........................................................................................
hockeystick | 25. Feb 2007, 22:26

Als Journalist ist es wichtig zu wissen, wer sich als Mietmaul verkauft und wer nicht. Das lässt sich herausfinden (oder man kann sich dem zumindest annähern), indem man Kollegen fragt, oder einfach mal den Namen des Experten in Zusammenhang mit einer Pharmafirma/einem Medikament in Google eingibt.

Ich wäre ja schon dankbar für eine Handvoll einzige Fundstelle in einem Zeitungsartikel oder einer Fernsehsendung, in der der Kommentar eines "Experten" zu einem Medikament sinngemäß mit dem Zusatz abgerundet wurde: "... hat in der Vergangenheit Vortrags-/Beratungshonorare des Herstellers erhalten".

Und nein, es liegt wahrlich nicht daran, dass diese "Experten" nicht zu Wort kommen würden.

Übrigens: ihr wisst natürlich auch, wie das Web funktioniert. :-)

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aktualisiert: 12. Dez, 12:22
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