Unfälle: relativ viel oder absolut wenig?
Aus dem Leitfaden für Marketing und PR (steht da sicher irgendwo):
Aktueller Fall: Das Projekt „begleitetes Fahren ab 17“. Jugendliche dürfen den Führerschein schon mit 17 machen. Müssen dann aber bis zum 18. Lebensjahr von einem Elternteil begleitet werden. Ziel: Die Unfallzahlen von Fahranfängern sollen gesenkt werden. Jetzt wurden erste Ergebnisse des Projektes präsentiert.
Der niedersächsische Verkehrsminister Walter Hirsche spricht (als mp3) von einem "sehr guten Ergebnis", weil das begleitete Fahren mit 17 doch tatsächlich die Unfallzahlen um 40 Prozent gesenkt habe.
Er präsentiert das Ergebnis als relative Häufigkeit in Prozent (in einer Gruppe gab es 40 Prozent weniger Unfälle als in der Vergleichsgruppe). Klassischer PR-Trick (siehe oben).
Aber, von wie vielen Unfällen sprechen wir. Gab es in einer Gruppe 100 Unfälle und in der anderen nur 60. Oder 10 in der einen und 6 in der anderen? Beides wäre eine Verbesserung um 40 Prozent.
Das Problem: In der Größenordnung um 10 könnte es sein, dass der scheinbare Erfolg gar keiner ist, weil das statistisch gar nicht solide abgesichert werden kann.
Auf der Webseite finden sich keine Angaben dazu, wie viele Unfälle es tatsächlich gab.
Ist der Erfolg tatsächlich ein Erfolg?
Wir fragen natürlich nach.
Demnächst mehr, hier bei PLAZEBOALARM
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„Um Ergebnisse möglichst eindrucksvoll zu präsentieren, wählen Sie relative Häufigkeiten und stellen Sie diese in Prozentzahlen dar.“Aus dem Leitfaden für Wissenschaftsjournalisten (steht da sicher irgendwo):
„Um möglicherweise übertriebene Darstellung von Ergebnissen zu entlarven, erfragen Sie von Wissenschaftlern immer die echten Häufigkeiten ihrer Studienergebnisse. Lassen Sie sich nicht mit relativen Häufigkeiten in Prozent abspeisen.“Machen wir natürlich nicht.
Aktueller Fall: Das Projekt „begleitetes Fahren ab 17“. Jugendliche dürfen den Führerschein schon mit 17 machen. Müssen dann aber bis zum 18. Lebensjahr von einem Elternteil begleitet werden. Ziel: Die Unfallzahlen von Fahranfängern sollen gesenkt werden. Jetzt wurden erste Ergebnisse des Projektes präsentiert.
Der niedersächsische Verkehrsminister Walter Hirsche spricht (als mp3) von einem "sehr guten Ergebnis", weil das begleitete Fahren mit 17 doch tatsächlich die Unfallzahlen um 40 Prozent gesenkt habe.
Er präsentiert das Ergebnis als relative Häufigkeit in Prozent (in einer Gruppe gab es 40 Prozent weniger Unfälle als in der Vergleichsgruppe). Klassischer PR-Trick (siehe oben).
Aber, von wie vielen Unfällen sprechen wir. Gab es in einer Gruppe 100 Unfälle und in der anderen nur 60. Oder 10 in der einen und 6 in der anderen? Beides wäre eine Verbesserung um 40 Prozent.
Das Problem: In der Größenordnung um 10 könnte es sein, dass der scheinbare Erfolg gar keiner ist, weil das statistisch gar nicht solide abgesichert werden kann.
Auf der Webseite finden sich keine Angaben dazu, wie viele Unfälle es tatsächlich gab.
Ist der Erfolg tatsächlich ein Erfolg?
Wir fragen natürlich nach.
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Hmm, ich seh das so:
(a) Es bauen von 10.000 jungen Erwachsenen 100 ohne und 60 mit vorheriger Begleitung einen Unfall.
(b) Von den 10.000 haben 10 ohne und 6 mit vorheriger Begleitung einen Unfall.
In beiden Fällen haben wir eine relative Reduktion um 40 Prozent. Absolut betrachtet, ist das Resultat bei (b) natürlich marginal gegenüber (a).
Das ist natürlich der Punkt...
Auch wenn auf der ersten Seite von 20.000 Teilnehmern die Rede ist.
Wir warten noch auf die absoluten Zahlen der Unfälle.