Es ist häufig (sehr) selten - meistens jedenfalls
Eines der (sehr/extrem) häufigen täglichen Probleme eines Wissenschaftsjournalisten (und vieler anderer) ist der Kampf, wissenschaftliche Ergebnissen in sinnvolle, verständliche und angemessene Sprache zu übersetzen.
Schwierig wird es zum Beispiel (sehr/extrem) häufig, wenn es um die Häufigkeit eines Ereignisses geht. Wann ist etwas häufig, sehr häufig oder extrem häufig, wann ist es selten oder sehr selten. Wann kann man manchmal schreiben und wann immer?
Wir wissen gar nicht, ob es für Wissenschaftsjournalisten so etwas wie ein Richtschnur gibt. Für Mediziner gibt es so etwas, wenn es um die Einschätzung geht, wie häufig eine Nebenwirkung auftritt.
Eine Nebenwirkung ist zum Beispiel sehr häufig, wenn mehr als zehn von einhundert Patienten davon betroffen sind (also mehr als zehn Prozent).
Selten ist die Nebenwirkung, wenn ein bis zehn von zehntausend Personen davon betroffen sind (also zwischen 0,01 und 0,1 Prozent).
Gut zu wissen. Mehr dazu hier.
Solche Hilfestellungen nimmt man im täglichen Kampf mit Wort und Zahl wahrscheinlich viel zu selten(?) zu Rate. Oft ((sehr)häufig?))(meist)(immer) entscheidet auch nur das eigene Bauchgefühl oder die Hysteriefähigkeit oder der Chefredakteur, ob etwas extrem häufig oder sehr häufig stattfindet.
Und das kann natürlich auch der Grund für ausgelassene Streitereien um einzelne Worte sein - wie zuletzt im Weltklimarat bei der Abfassung des IPCC-Berichtes (wie wir im aktuellen New Scientist (10. Februar, S. 7: "Reason to be cautious") erfahren).
Da ging es nämlich darum, ob der menschliche Beitrag an der Klimaerwärmung extremely likely oder nur likley ist. Das IPCC hatte die Begriff natürlich definiert: extremely bedeutet eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 95 Prozent, während likeley nur wahrscheinlicher als 66 Prozent ist. Einige Briten waren für extremley, während die Chinesen likely vorzogen.
Der Streit dauerte fünf Stunden (sagt NS).
Am Ende einigte man sich auf very likely, was für eine mindestens 90-prozentige Wahrscheinlichkeit spricht, dass der Mensch die globale Erwärmung verursacht hat.
Was lernen wir daraus: Das IPCC hatte definitiv keinen Redaktionsschluss, (sehr) wahrscheinlich.
Für die Nicht-Engländer unter uns:
extremely = extrem
likely = wahrscheinlich
very = sehr
Schwierig wird es zum Beispiel (sehr/extrem) häufig, wenn es um die Häufigkeit eines Ereignisses geht. Wann ist etwas häufig, sehr häufig oder extrem häufig, wann ist es selten oder sehr selten. Wann kann man manchmal schreiben und wann immer?
Wir wissen gar nicht, ob es für Wissenschaftsjournalisten so etwas wie ein Richtschnur gibt. Für Mediziner gibt es so etwas, wenn es um die Einschätzung geht, wie häufig eine Nebenwirkung auftritt.
Eine Nebenwirkung ist zum Beispiel sehr häufig, wenn mehr als zehn von einhundert Patienten davon betroffen sind (also mehr als zehn Prozent).
Selten ist die Nebenwirkung, wenn ein bis zehn von zehntausend Personen davon betroffen sind (also zwischen 0,01 und 0,1 Prozent).
Gut zu wissen. Mehr dazu hier.
Solche Hilfestellungen nimmt man im täglichen Kampf mit Wort und Zahl wahrscheinlich viel zu selten(?) zu Rate. Oft ((sehr)häufig?))(meist)(immer) entscheidet auch nur das eigene Bauchgefühl oder die Hysteriefähigkeit oder der Chefredakteur, ob etwas extrem häufig oder sehr häufig stattfindet.
Und das kann natürlich auch der Grund für ausgelassene Streitereien um einzelne Worte sein - wie zuletzt im Weltklimarat bei der Abfassung des IPCC-Berichtes (wie wir im aktuellen New Scientist (10. Februar, S. 7: "Reason to be cautious") erfahren).
Da ging es nämlich darum, ob der menschliche Beitrag an der Klimaerwärmung extremely likely oder nur likley ist. Das IPCC hatte die Begriff natürlich definiert: extremely bedeutet eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 95 Prozent, während likeley nur wahrscheinlicher als 66 Prozent ist. Einige Briten waren für extremley, während die Chinesen likely vorzogen.
Der Streit dauerte fünf Stunden (sagt NS).
Am Ende einigte man sich auf very likely, was für eine mindestens 90-prozentige Wahrscheinlichkeit spricht, dass der Mensch die globale Erwärmung verursacht hat.
Was lernen wir daraus: Das IPCC hatte definitiv keinen Redaktionsschluss, (sehr) wahrscheinlich.
Für die Nicht-Engländer unter uns:
extremely = extrem
likely = wahrscheinlich
very = sehr
von marcus_ | 13. Feb 2007, 09:48 | Kommentieren | 0 Trackbacks
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