Diverses

Das Gesicht, das Marsianer sehen

Für alle diejenigen, die ein wenig enttäuscht sind, dass sich das mit dem Marsgesicht als Flop erwiesen hat, für die gibt es noch Hoffnung.

Das Indianerprofil mit iPod-Kopfhörer, zu finden mit Google-Maps

Es wurde ein neues Gesicht entdeckt, auf einem Planeten, der tatsächlich bewohnt ist (ihr ahnt schon wo ...).

Es kursiert gerade als "Indianerkopf im Profil, der iPod hört" durchs Web (hier als YouTube-Video).

Ob die Marsianer daraus schließen, dass die Erde bewohnt ist? Von Indianern, die iPod hören?
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Herr Doktor Brand hat ein Handy

Liebe Leser,

hier brummt es gerade in unseren Brotjobs. Wir melden uns wieder.

Bis dahin zwei tolle Artikel zum Thema Handystrahlung von Stefan Schmitt bei Spiegel Online und von Max Rauner im ZEIT Wissen.

Es sind völlig unterschiedlich Geschichten, aber beide erklären schön wie Wissenschaft funktioniert.

Und von den Kollegen von sciblog.at haben wir diesen schönen Tipp bekommen zum Thema Doctor´s brand. Der Doc heißt nicht etwa Brand, sondern es geht um Marken (engl. brand), die nach Doctores benannt sind (Dr. Best etc.) und was hinter dieser Marketingidee steckt.

Der Artikel ist im Wiener Standard erschienen.
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Der Kitzel unter der Großhirnhrinde

Nachdem wir uns eine kleine Auszeit gegönnt haben, wollen wir zunächst mal aufklären, wieso Euer Computer plötzlich Eure Gedanken lesen kann.

Viele sind schon selbst drauf gekommen oder kannten den Trick schon. Wer nicht weiß (was keine Schande ist), wie die Zauberkugel funktioniert, sollte weiter lesen. Wer weiterhin Spaß haben will, macht hier stopp:

Egal, welche Zahl Ihr euch aussucht: Durch den Rechenschritt der Quersumme gelangt man immer auf die Zahl neben dem Zeichen, das das Programm als nächstes in der Kugel erscheinen lassen wird. Denn die Zeichen sind nicht zufällig über die Matrize verteilt.

Probiert es aus. Sucht Euch eine Zahl aus, zieht die Quersumme ab und ihr landet auf Zeichen X. Klickt nicht auf die Kugel, sondern sucht Euch noch eine Zahl aus, zieht die Quersumme ab, und Ihr landet ... wieder auf X.

Auch schön: Wählt zu Zweit jeder eine Zahl aus, die ihr dem anderen nicht sagt. Zieht die Quersumme ab, und Ihr landet beide auf X.

Und in der nächsten Runde werden die Zeichen einfach wieder neu verteilt und es beginnt von vorne. Die Kugel weiß schon, auf welchem Zeichen ihr landen werdet.

Tja, wenn man´s weiß, macht es gar keinen Spaß mehr. Aber es hat schon so etwas wie eine Vorstufe zum esoterischen Glauben produziert, oder?

Selbst wenn man weiß, dass das alles nur ein Trick ist. Es kitzelt unter der Großhirnrinde. Und es macht vielleicht verständlich, was bei Menschen passiert, die sich leicht durch überraschende Effekte und scheinbare Beweisführungen beeindrucken lassen.

Da gibt´s nur eines: Standhaft bleiben, Mädels.

Es gibt zahlreiche Varianten und Zaubertricks nach diesem Prinzip, bei dem das Pferd sozusagen von hinten aufgezäumt wird. Man hat den Eindruck, man landet auf zufällig verteilten Zahlen, Zeichen, Namen usw. dabei führt einen der Zauberer, das Programm oder was auch immer immer zu den Zeichen, die er/es braucht.

Nachtrag:
Auch in anderen Blogs ist die magische Zauberkugel aufgefallen. Dort gibt es auch einige Lösungsansätze, die so richtig schön mathematisch klingen.

Der Vollständigkeit halber hier entlang.
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Die Metaebene des Pluto

Jetzt wollten wir uns noch ausgiebig darüber auslassen, was die Entscheidung, dass Pluto kein Planet mehr ist, eigentlich bedeutet (also auf der Metaebene und so).

Aber das haben andere schon gmacht. Also sparen wir uns die Zeit und gehen ein wenig Geld verdienen.

So wie das Stefan Jakobasch auf wisskomm.de (Prädikat Zwergplanet) im letzten Absatz seines Beitrages beschrieben hat, wollen wir dem eigentlich nichts mehr hinzufügen.
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Der Gott auf dem Backblech

Warum ist es eigentlich so schwer, einen Fleck nicht einfach nur als Fleck zu betrachten? Warum muss man immer gleich ein Zeichen eines Gottes darin erkennen? (Gar nicht mal ironisch, distanzierend gefragt, sondern eigentlich ein wenig besorgt ...)

Warum ist das so ... ? Warum brauchen Menschen das ... ?

Muster die aussehen wie das arabische Schriftzeichen für Allah auf Wassermelonen, angeschwärzten Backblechen oder fleckigen Teppichen gibt es hier bei Spiegel Online zu sehen.

Die christliche Variante wie die U-Bahn-Madonna oder das Angesicht Jesu auf einem Felsen kann man hier betrachten.

Wir sind schon verdammte Mustererkenner und Bedeutungssucher.
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Der Computer kann Gedanken lesen, echt jetzt ...

Plazeboalarm hat den Ruf, von Leuten gemacht zu werden, die unerschütterlich daran glauben, dass man die Welt mit ein bisschen Nachdenken ganz gut erklären kann. Dass man nichts Übernatürliches oder irgendwelche Alien braucht, keine geheimnisvollen Strahlen oder "Energie" oder anderes.

Hier geht es zur Magischen Zauberkugel.

Gestern wurde uns allerdings auf den dunklen Wegen des Internets etwas zugeschickt, dass selbst uns, die Hartgesottenen, an eine neue Kraft im Universum hätte glauben lassen können - zwar nur für den Bruchtteil einer Zehntelsekunde, aber immerhin (nein, nicht wirklich).

Ansonsten herrschte Erstaunen, freudiges Erstaunen, kindliches Wundern, über das, was wir mit eigenen Augen erlebten. Was ja auch immer wieder schön ist.

Dieses Erstaunen können wir nur mit folgenden Worten ausdrücken: "Boah, wie geht´n das?"

Wir wollen Euch nicht noch länger auf die Folter spannen.

Folgt einfach diesem Link und ihr werdet in Euren Grundfesten erschüttert.

Wir sagen nur: Dein Computer kann Deine Gedanken lesen (dank einer Magischen Zauberkugel. Welches Marketing kam denn darauf?).

Wir wissen natürlich längst, was dahinter steckt, dank der genialen Auffassungsgabe der besten aller Ehefrauen, die mit den härtesten Wässern der Naturwissenschaft gewaschen ist: Sie ist Experimental-Physikerin.

Aber wir sind sicher, irgendwann wären wir auch selbst drauf gekommen. Und wenn nicht, auch egal: Nur weil man etwas nicht erklären kann, wirft man ja nicht gleich die Flinte ins Korn und sein gesamtes Weltbild hinterher.

Viel Spaß beim Weltbild erschüttern.

Auflösung gibts dann in den nächsten Tagen, für die, die es interessiert.
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Männer, macht nicht die gleichen Fehler ...

Ja, wir sträuben uns ein wenig und entpuppen uns vielleicht auch als altmodisch. Aber so ist es nun mal: Wir sind der Meinung, Männer müssen nicht die gleichen Fehler machen wie Frauen, wenn es um das Aussehen geht.

Aber die Kosmetikindustrie hat die Fährte aufgenommen und versucht den Mann als neuen Kunden aufzutun - mit dem alten Trick, dass man, wenn man die entprechenden Cremes und Wässerchen nutzt, angeblich nachher jünger aussieht oder nicht so schnell alt (wird).

Weil wir aber wie gesagt altmodisch sind, sind wir auch besonders misstrauisch, und es entwickelt sich schneller als bei anderen das Gefühl, dass uns jemand etwas unterjubeln will, aber auf die ganz subtile Art.

Beispiel: Dieser Artikel hier bei stern.de. über die richtige Hautpflege bei Männern.
"Damit die Haut des Mannes noch länger frisch hält, kann man sie auch abends pflegen, mit einer Nachtcreme."
Die müsste dann keine Lichtschutzfaktoren enthalten, dafür Antoxidantien wie Coenzym Q10, Vitamin A und Vitamin C, zitieren die Kollegen die Kosmetikprofessorin Martina Kerscher von der Uni Hamburg (die kennen wir schon).

Dann folgt noch schnell die Erklärung, warum diese Stoffe enthalten sein sollen:
"Diese Wirkstoffe, die in vielen so genannten Anti-Aging-Produkten enthalten sind, verminderten die Menge der freien Radikale. Freie Radikale entstehen zum Beispiel durch Zigarettenrauch und Sonnenlicht und führen zum vorzeitigen Kollagenabbau. Also: Creme drauf, Augen zu - der Schönheitsschlaf kann kommen."
Also: Creme drauf, Mann, und du siehst nicht so schnell alt aus.

In der Printausgabe des stern, finden wir einen passenden Artikel, der das ganze schön konterkariert, bezeichnenderweise mit dem Titel:

Männerkosmetik: Reine Glaubenssache

Und wir treffen auch Frau Kerscher wieder, die hier auch als Verfechterin einer "wissenschaftlich fundierten Dermokosmetik" beschrieben wird. Wobei sich dann immer die Frage stellt, wenn man das schon betonen muss, was machen denn dann die anderen ...
"Bei der reichen Auswahl stellt sich die Frage: Wie viel Pflege braucht ein Mann wirklich? "Eigentlich reicht der Männerhaut eine Feuchtigkeitscreme", sagt Martina Kerscher (ach so?!), die an der Universität Hamburg als Professorin für Kosmetik lehrt. Kerscher weiter: "Wer aber etwas gegen Falten unternehmen möchte, kann dies am besten mit Cremes tun, die Vitamin A oder C enthalten."

Von Q10 erwartet sie einen ähnlichen Effekt, fügt aber hinzu, dass zu wenige wissenschaftliche Daten vorlägen, um die genaue Wirkung dieser Substanz an der Haut nachzuvollziehen. Wer regelmäßig creme, so die Professorin, könne davon ausgehen, dass nach sechs Monaten die ersten kleinen Falten verschwänden - "davor sind die Effekte meist nur mit Ultraschall messbar", so Kerscher.
" (wobei noch die Frage ist, ob die Fältchen wegen der Vitamine oder des Q10 verschwinden, oder weil sich einfach nur Feuchtigkeit einlagert).
Der entscheidende Satz im Zusammenhang mit Anti-Aging ist aber folgender:
"Auch Beiersdorf-Angestellte geben zu, dass die Beweislage trotz hauseigenen Testlabors dünn sei: "Wir wissen nicht, wie ein Proband in fünf Jahren ohne unser Produkt aussähe", sagt eine Labormitarbeiterin."
Also, an alle Warmduscher: Wir lassen auch weiterhin an unsere Haut nur Wasser und Kernseife - wenn überhaupt - und stehen zu unserem Alter.
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Wer nichts WiRT wird WiRT

Manchmal bringen ja andere Dinge auf den Punkt, den man selbst so nie gefunden hat. Unser Ding ist es ja hier bei Plazeboalarm (außer wenn das Themometer die 30 Grad Marke übersteigt), die anzuschwärzen, die "Wissenschaft" benutzen, um zum Beispiel ein Produkt zu verkaufen.

Das unserer Meinung nach ärgerliche daran ist, dass sie "Wissenschaft" immer nur der Form nach verwenden, also es so aussieht wie Wissenschaft, tatsächlich aber meist weit davon entfernt ist.

Nur weil irgendwo ein Stempel prangt: "wissenschaftlich bewiesen" oder weil ein Mann im weißen Kittel kluge Sprüche macht, muss das tatsächlich nichts mit Wissenschaft und guter wissenschaftlicher Methode zu tun haben.

Die Kollegen vom österreichischen sciblog haben für diese Verwendung in der Werbung eine treffende Umschreibung gefunden, die wir uns gerne zueigen machen möchten. Frei nach ihrem Beitrag nennen wir das Phänomen ab sofort:

den Die Wissenschaft hat immer Recht-Trick

oder kurz der DWhiR-T

oder noch kürzer WiRT.

Wir werden das demnächt mal genauer spezifizieren und definieren und beschreiben, was da alles dazugehört, welche Mittel verwendet werden, um den WiRT möglichst überzeugend rüberzubringen.

Bis dahin: Vergesst uns nicht und hofft auf Regen ...

Maaartin, wolltest Du mir nicht noch ein wenig Eis für die Cola ....?
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Und wenn Plazebos nicht mehr funktionieren?

Es ist diese Hitze, die unser Gehirn schmoren lässt. Es nimmt uns die Kraft und den Willen und die Pfiffigkeit intelligente Gedanken und messerscharfe Begründungen gegen die zu formulieren, die uns ständig hinter´s Licht führen wollen, indem Sie den Mantel der Wissenschaftlichkeit vor sich her wehen.

Außerdem waren wir ein paar Tage im Urlaub und brauchen auch noch ein paar mehr davon.

Wir melden uns wieder und überlassen bis dahin dem geneigten Leser folgende Fragen (vor dem Hintergrund, dass ein Plazebo durchaus eine Wirkung hat, die aber nur funktioniert, wenn man nicht weiß, dass es ein Plazebo ist):

Wenn alle wissen, dass es so etwas wie ein Plazebo gibt, werden Plazebos dann noch funktionieren?

Wenn sie deshalb eines Tages nicht mehr funktionieren: Ist uns dann nicht etwas wichtiges verloren gegangen? (So im Hinblick auf Aktivierung von Selbstheilungskräften oder wie auch immer Plazebos funktionieren.)

Klingt spinnert? Wir sagten ja: Die Sonne zerschießt uns das Gehirn.

Wir haben nicht mal die Kraft zu verlinken ...

Martin! Hast Du noch etwas Eis für die Cola?
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Wie geschmiert

Manchmal muss man es einfach mal gelesen haben, um zu verstehen, wie etwas genau funktioniert. Zum Beispiel wie eine ganze Branche durch Lobbyismus alles daran setzt, andere Beteiligte zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

Nein, wir reden gerade nicht von Pharmafirmen, sondern von der Tabakindustrie, die die Gaststättenbranche unterstützt(e).

Dietmar Jazbinsek und Felix Berth beschreiben in der Süddeutschen Zeitung ausführlich wie das konkret aussieht.

Die schönsten Beispiel wollen wir zitieren:

1. Beispiel: Eine wissenschaftliche Studie wird erstellt mit gewünschtem Ergebnis.
... Die Lobbyorganisation der Tabakkonzerne gab deshalb eine Marktstudie in Auftrag, die nachweisen sollte, dass Raucher in Gaststätten mehr Geld ausgeben als Nichtraucher. Das Ergebnis der Forschungen durfte der Dehoga bei seiner Jahrestagung publizieren. ...
2. Beispiel: Finanzielle Unterstützung für Allerlei und einen Kongress.
... Darin zählte er auf, was dem Verband Horeca im Jahr 1995 finanziert wurde: Neuer Verbandsprospekt, neues Konzept für das Verbandsmagazin, weltweite Kampagne zur Mitgliederwerbung, Veranstaltung eines attraktiven Jahreskongresses (Hongkong, 11. bis 19. September 1995). ...
3. Beispiel: Einflussnahme bei einem Text als Gegenleistung für finanzielle Unterstützung.
... Für diese Selbstdarstellung der europäischen Gastronomie bot Philip Morris einen Druckkostenzuschuss in Höhe von 20 000 Dollar an. Einzige Bedingung: Das Kapitel „Rauchen in der Öffentlichkeit“ sollte von Autoren aus dem Haus Philip Morris geschrieben werden. ...
4. Beispiel: Bitte um Diskretion.
... Der Gastgewerbeverband war einverstanden, wie Philip-Morris-Mitarbeiter zufrieden feststellten. Einzige Einschränkung, die in einem Gesprächsprotokoll vermerkt wurde: "Der Hotrec und seine nationalen Mitglieder fühlen sich nicht wohl dabei, wenn sie in der Öffentlichkeit mit Philip Morris in Verbindung gebracht werden. Die Unterstützung ist willkommen, sollte aber so diskret wie möglich gehandhabt werden." ...
Man muss nur deutlich machen, was man will, dann läuft´s auch wie geschmiert ...
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aktualisiert: 12. Dez, 12:22
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