Sie sagen nicht, dass es hilft, sondern, dass es hilft
Jetzt ist es schon mehr als vier Stunden her und wir haben immer noch das Bedürfnis das hier aufzuschreiben. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass es uns wirklich beeindruckt hat und uns auch wichtig erscheint.
Es gibt solche Beiträge wie diesen. Die hört man und ist hin und weg. Zum einen, weil das Thema einen berührt, aufregt, weil es einen in diesen Zustand versetzt: "Das kann doch gar nicht sein."
Zum anderen, weil es einen unter dem professionellen Gesichtspunkt beeindruckt. Die richtig guten journalistischen Stücke machen einen neidisch. Die hätte man gerne selbst entdeckt und geschrieben. Dieses hier von Kirstin Raabe im Deutschlandfunk ist so ein Stück.
Diese journalistische Seite erklären wir dann aber ein anderes mal.
Jetzt weisen wir auf den Umstand hin, den Kirstin Raabe aufdeckt: In Zeiten, in denen noch darüber diskutier wird, ob Stammzellen wirklich jemals das halten werden, was ihre Protagonisten seit ein paar Jahre versprechen;
in denen sich also die Stammzelltherapie noch in den Kinderschuhen, sprich im Mäuseversuchs-Reagenzglasstadium, befindet;
in diesen Zeiten, gibt es in Köln Deutz seit diesem Jahr eine Privatklinik namens Xcell-Center, die ihr Geld mit Stammzelltherapien verdient.
(... nach dem Bericht ist dies ein globales Phänomen, das etwas mit einer Firma in den Niederlanden zu tun, namens Cells4Health.)
Da fällt uns doch ein, dass Christina Berndt in der Süddeutschen Zeitung bereits über diese Firma geschrieben hat.
Es ist nicht zu glauben. (Ihr merkt schon, wir verlieren ein wenig die Contenance)
Wir müssten das hier jetzt fein säuberlich aufbereiten, die richtigen Zitate aus dem Beitrag hier in einen wohlgeordneten Artikel einbauen. Stattdessen greifen wir uns nur ein paar der Aussagen raus, die Kistisn Raabe bekommen hat und weisen stattdessen auf ihrne Beitrag hin.
Lassen wir das. Lest es selbst.
Hier als Manuskript.
Hier als mp3.
Wir wollten die wichtigsten Zitate hier zusammenfassen. Das wird zu lang und zu viel hier.
Hört Euch den Beitrag an.
Vor allem alle diejenigen, die hier über Google mit Suchbegriffen wie "Stammzelltherapie", "Xcell" oder "Xcell-Centre" hier landen.
Wir greifen nur das Zitat raus, das uns die ganze Absurdidät der Geschichte versinnbildlicht.
Als in Köln die Klinik in diesem Jahr eingeweiht wurde, gab es ein öffentliches Tamtam, an dem der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, der Mediziner Jan Leidel, eine Rede hielt. (Selbst der Kölner Bürgermeister Josef Müller (nicht der OB) und Vertreter der katholischen Kirche waren anwesend). Ein Mann, dessen Frau an MS leidet, hatte nachgefragt, was Leidel von der Klinik hält:
Nur um das ein wenig zu verdeutlichen. Wer auf die Xcell-Seite geht, um sich zu informieren, liest zum Beispiel so etwas:
Es gibt solche Beiträge wie diesen. Die hört man und ist hin und weg. Zum einen, weil das Thema einen berührt, aufregt, weil es einen in diesen Zustand versetzt: "Das kann doch gar nicht sein."
Zum anderen, weil es einen unter dem professionellen Gesichtspunkt beeindruckt. Die richtig guten journalistischen Stücke machen einen neidisch. Die hätte man gerne selbst entdeckt und geschrieben. Dieses hier von Kirstin Raabe im Deutschlandfunk ist so ein Stück.
Diese journalistische Seite erklären wir dann aber ein anderes mal.
Jetzt weisen wir auf den Umstand hin, den Kirstin Raabe aufdeckt: In Zeiten, in denen noch darüber diskutier wird, ob Stammzellen wirklich jemals das halten werden, was ihre Protagonisten seit ein paar Jahre versprechen;
in denen sich also die Stammzelltherapie noch in den Kinderschuhen, sprich im Mäuseversuchs-Reagenzglasstadium, befindet;
in diesen Zeiten, gibt es in Köln Deutz seit diesem Jahr eine Privatklinik namens Xcell-Center, die ihr Geld mit Stammzelltherapien verdient.
(... nach dem Bericht ist dies ein globales Phänomen, das etwas mit einer Firma in den Niederlanden zu tun, namens Cells4Health.)
Da fällt uns doch ein, dass Christina Berndt in der Süddeutschen Zeitung bereits über diese Firma geschrieben hat.
Es ist nicht zu glauben. (Ihr merkt schon, wir verlieren ein wenig die Contenance)
Lassen wir das. Lest es selbst.
Hier als Manuskript.
Hier als mp3.
Wir wollten die wichtigsten Zitate hier zusammenfassen. Das wird zu lang und zu viel hier.
Hört Euch den Beitrag an.
Vor allem alle diejenigen, die hier über Google mit Suchbegriffen wie "Stammzelltherapie", "Xcell" oder "Xcell-Centre" hier landen.
Wir greifen nur das Zitat raus, das uns die ganze Absurdidät der Geschichte versinnbildlicht.
Als in Köln die Klinik in diesem Jahr eingeweiht wurde, gab es ein öffentliches Tamtam, an dem der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, der Mediziner Jan Leidel, eine Rede hielt. (Selbst der Kölner Bürgermeister Josef Müller (nicht der OB) und Vertreter der katholischen Kirche waren anwesend). Ein Mann, dessen Frau an MS leidet, hatte nachgefragt, was Leidel von der Klinik hält:
"Bei meinem Grußwort zur Eröffnung, das ich nicht gerne gesprochen habe, musste ich eine Gratwanderung zwischen meiner Skepsis und der formalen Rechtmäßigkeit des Centers unternehmen. (....) Nun aber zu ihrer eigentlichen Frage: Ich bin alles andere als sicher, dass die Betreiber dieses Centers ihren Patienten tatsächlich helfen. (...) Ihrer Lebensgefährtin sollten Sie meiner Ansicht nach eher von der Nutzung dieses Centers abraten, ihr zumindest deutlich sagen, dass die dort gemachten Versprechen einer seriösen wissenschaftlichen Grundlage nach heutiger Kenntnis entbehren."mann, mann, mann ...
Nur um das ein wenig zu verdeutlichen. Wer auf die Xcell-Seite geht, um sich zu informieren, liest zum Beispiel so etwas:
"Im XCell-Center werden Patienten mit verschiedenen degenerativen Erkrankungen behandelt. Dieses sind:Es gibt Sätze wie diese:
- Diabetes mellitus
(Typ 1 und 2 sowie Folgeerkrankungen)
- Schlaganfall
- Herz- und Gefäßerkrankungen
- Rückenmarksverletzungen
- Multiple Sklerose (MS)
Darüber hinaus wurden auch erste Patienten mit folgenden Krankheiten behandelt:
- Amyotrophe Lateral Sklerose (ALS)
- Morbus Parkinson
- Morbus Alzheimer
- Arthrose "
"Wir möchten Sie jedoch schon an dieser Stelle darauf hinweisen, dass heute noch nicht alle Fragen rund um die Funktion von Stammzellen geklärt sind und es für den Erfolg einer Stammzelltherapie keine sichere Zusage gibt."Aber wer krank ist und nach dem Strohhalm sucht, der stützt sich wahrscheinlich auf Sätze wie diesen hier:
"Dennoch sehen wir im XCell-Center Woche für Woche, dass diese neue Medizin heute schon vielen Menschen hilft."
von marcus_ | 4. Nov 2007, 22:26 | Kommentieren | 0 Trackbacks
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