Produkte

www.H5N1.de

Zwischenbemerkung zum Thema VIROXX und die Rettung vor der Vogelgrippe:

Im Streit zwischen BamS und dem VIROXX-Vertrieb Kobra Biotechnic aus Pinneberg ging es auch um den Vorwurf der Bild am Sonntag, mit dem Luftsterilisator VIROXX "miese Geschäfte mit der Angst" zu machen.

Der Vertrieb weist den Vorwurf indirekt zurück, obwohl man sich fragen kann, warum man in einer Anzeige mit einer Krankheit wirbt, die es noch gar nicht gibt (die durch das mutierte H5N1-Virus).

Wir haben etwas entdeckt, das den Verdacht unterstreicht, dass die Kobra Biotechnic aus Pinneberg von der derzeitigen Vogelgrippe-Hysterie profitieren will:

www.H5N1.de

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VIROXX 1: Rettung vor H5N1

Das Vogelgrippe-Virus H5N1 ist in Deutschland angekommen. Doch Rettung ist nah: Der VIROXX 1000!

Der Raumluftsterilisator schützt uns in Aufenthalts- und Warteräumen, beim Arzt, in Krankenhäusern, Altenheimen, in Hotels und Behörden. Und nicht nur vor H5N1, sondern auch vor SARS und MRSA und vor "Bakterien und Viren und Keimen"

Kurz bevor bekannt geworden war, dass das Geflügelpest-Virus Deutschland erreicht hat, hatte die Kobra-biotechnic GmbH in Pinneberg eine halbseid ..., nein, halbseitige Anzeige in der F.A.Z am 11. Februar für ihren mobilen Raumluftsterilisator VIROXX geschaltet:

Weltneuheit! Safe Air.

Yeah.

Das nennen wir ein marketingtechnisches 'Näschen'. Die Gefahr schwebt schon über dem Land, und die Kobra-biotechnic GmbH platziert prominent auf Seite 3 (tatsächlich Seite 3) ihr Produkt. Es gibt natürlich auch eine Website.

In der F.A.Z.-Anzeige heißt es:

Wirksam gegen unkontrollierte Ausbreitung von Krankheitserregern. Ihre Verantwortung für Mitarbeiter, Patienten und Gäste.

Mit VIROXX gibt es die Möglichkeit, sich zu schützen und überall Bedingungen zu schaffen, wie sie heute z.B. im OP-Bereich selbstverständlich sind.

In einer Pressemitteilung an anderer Stelle wird empfohlen, das Gerät auch im privaten Bereich einzusetzen. So steht es auch im Prospekt, den wir angesichts der heraufziehenden Bedrohung gleich angefordert hatten:

Natürlich ist VIROXX auch im privaten Bereich eine sinnvolle Ergänzung zur optimalen Raumlufthygiene.

Gott sei Dank. Die nächste Fete im Partykeller kann also auch in Zeiten des humanen Vogelgrippe-Virus entspannt durchgeführt werden.

Die Kobra-biotechnic GmbH kann auf bedeutende Quellen verweisen, die den Einsatz des fast 5.000 Euro teuren Luftsterilisators rechtfertigen. Auch wenn es sprachlich etwas holprig ist:

WHO-Experten und führende Institute warnen, die Pandemie wird kommen, dass das H5N1-Virus mutiert, so dass es leicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Es ist nur eine Frage von kurzer Zeit!

Die Wirksamkeit hat das Institut für Virologie der Uni Marburg begutachtet und bestätigt - nicht für das Vogelgrippe-Virus H5N1, auch nicht für das mutierte H5N1 (klar, gibt´s ja auch noch nicht), sondern für SARS. Außerdem ist es ein vom TÜV-Rheinland geprüftes Medizinprodukt.

Und vor allem: Es baut das Sick-Building-Syndrom komplett ab.

Der von uns wenig geschätzten BamS war VIROXX auch schon aufgefallen, hatte sich aber Ärger eingehandelt. Die überaus geschätzten Kollegen des Bildblog wurden mit in den Strudel gerissen. Eine Gegendarstellung zum BamS-Artikel gab es auch schon.

BamS und Bildblog: Wir übernehmen.

Was wir uns fragen: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Bakterien und Viren und Keimen?

Und dass wir da noch ein paar andere Fragen haben, liegt wohl auf der Hand (voll von Viren, Bakterien und Keimen).

Demnächst mehr, hier bei !PLAZEBOALARM!

Zusatz: Humor haben die Entwickler bei der Namengebung bewiesen: VIROXX war das außerirdische Virus, das die größe Bedrohung darstellte, der SUPERMANN je gegenüberstand.

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Ideenklau

Abkupfern ist ja nicht selten. Wenn mir selbst nichts einfällt, schau ich halt beim Nachbarn. Mal ehrlich: Das geht uns schon seit der Schule so. Geht es aber um ganze Doktorarbeiten, Marken-T-Shirts, Kunstobjekte oder Gebrauchsgegenstände, dann ist's ein Plagiat und vielleicht sogar eines echten Plagiarius würdig. Die jüngste Preisverleihung fand vergangene Woche auf der Frankfurter Messe Ambiente statt.
http://www.plagiarius.com/awards_plag2006_2.html
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Schimmelpilze unter deutschen Dächern

Wer Schutz verkauft, braucht eine Gefahr. Eine alte Weisheit aus dem Sicherungs- und Wachgewerbe. Auch Firmen, die Reinigungsmittel verkaufen, kennen die Strategie z.B. Reckitt-Benckiser, die Company hinter Sagrotan. Im TV-Spot verbreitet R-B folgendes:

Fakt ist: In jedem zweiten Haushalt gibt es Schimmelpilze.

Aha. Die Hälfte aller Haushalte in Deutschland kämpft mit Schimmelpilzen.

Moment. Wir haben zu Hause keine Schimmelpilze. Stefan hat auch keine. Meine Schwester hat keine. Meine Eltern haben keine. Torsten hat keine. Martin hat keine. Marc hat auch keine. Manuela hat keine. Steffi hat keine. Micha, ah, ja, die hatte letztens welche im Bad. Das wären also: Ein Haushalt von zehn (=zehn Prozent).

Wie kommt R-B auf jeden zweiten Haushalt (=fünfzig Prozent)?

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Die Quelle für die Information ist die test-Umwelt-Analyse Schimmel im Haus mit dem Titel Gefährliche Mikroben aus der Ausgabe test 2/2001: „Besorgnis erregende Bilanz der test-Umweltanalyse Schimmelpilze: Fast jede zweite Probe von Raumluft war belastet.“

Hey, hey. Stiftung Warentest, das ist mal keine ganz so schlechte Quelle. Wenn Stiftung Warentest das sagt. Nur, was haben die getestet? Haben die zufällig ausgesuchte, repräsentative Haushalte besucht und nach Schimmelpilz gesucht, stellvertretend für die ganze Republik (es waren über 1700 Haushalte)?

Nicht doch, R-B. Die haben aufgerufen (und tun es noch), Raumluftproben zu schicken. Jeder der will.

Warum soll ich Raumluftproben schicken, wenn ich keinen Verdacht habe? Etwa, weil ich in einer feuchten Souterainwohnung wohne, oder weil ich letztes Jahr Schimmelpilz hinterm Küchenschrank entdeckt habe. Dann ist die Chance, einen Haushalt mit Schimmelpilz zu erwischen natürlich deutlich höher.

Liebe R-B, so erreicht man aber keine Auswahl von Leuten, die die Wohnverhältnisse im Kleinen für ganz Deutschland widerspiegeln (eine Stichprobe). Ihr habt doch studiert. Wissenschaftler nennen das einen Bias, das heißt, die Stichprobe hat schon von Grund auf eine Tendenz in eine bestimmte Richtung, sie hat Schlagseite (sie ist nicht repräsentativ).

Der Mann von Stiftung Warentest sagt:

Wir wissen nicht wie viele Wohnungen es in Deutschland mit Schimmelpilz gibt. Ich schätze mal vielleicht zehn Prozent.

Fakt ist: Das können wir mit unserer Stichprobe bestätigen.

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Cholesterin-Spots 2: Vermutung bestätigt sich

Was bisher geschah.

Ein Fernsehspot für einen angeblich Cholesterin senkenden Joghurttrink und ein Spot, in dem eine Organisation vor erhöhtem Cholesterinspiegel warnt, werden innerhalb eines Werbeblocks erstaunlich kurz hintereinander ausgestrahlt.

Mindshare

Während Becel uns bisher eine Antwort schuldig bleibt, konnte uns die Agentur SevenOne Media, die für die Werbeblöcke bei Kabel 1 zuständig ist, eine Vermutung bestätigen. Der Becel-Werbespot und der Welt Herzstiftung-Spot laufen gekoppelt.

„Es ist in der Tat kein Zufall, dass die von Ihnen genannten Spots zuweilen in einem Block geschaltet wurden“, lautet die E-Mail-Antwort des freundlichen SevenOne Media-Mitarbeiters.

Und weiter: „Genau so wie es sein kann, dass Unternehmen aus derselben Branche - also Wettbewerber - nicht gemeinsam in einem Werbeblock auftreten wollen, ist es in diesem Fall eben genau andersrum. Mit unserer Offensive der Wunschplatzierung (...) fördern wir auch diesen Trend.“

Laut SevenOne Media ergeben sich durch die Wunschplatzierung ganz neue inhaltliche Synergieffekte: „Ein Mineralölkonzern kann seinen Spot beispielsweise bewusst nach dem Spot eines Automobilherstellers einsetzen.“ (Pressemitteilung vom 18. Oktober 2005)

Wo wir ebenfalls die Ohren spitzten: „Beide (Becel also Unilever und Welt Herzstiftung) sind buchende Kunden (…) der Mediaplanungsagentur Mindshare.“ Und: Der Spot der Welt Herzstiftung sei kein Social Spot.

Social Spot?

„Für Social Spots zahlen die Initiatoren/Initiativen/Vereine nichts. (…) Die Herzstiftung ist ein ganz normal zahlender Kunde, ebenso wie alle anderen Werbetreibenden, die sie im Werbeblock sehen. Ein Social Spot wäre beispielsweise für die Deutsche Behindertenhilfe“, erklärt uns der freundliche Medienmensch seine Welt.

Also: Becel-Spot und Welt Herzstiftung-Spot laufen nicht zufällig kurz hintereinander im selben Werbeblock. Sie wurden von derselben Mediaplanungsagentur betreut. Der Spot der Welt Herzstiftung ist kein Social Spot, wie es für solche unabhängigen, gemeinnützigen Organisationen üblich wäre, sondern wird bezahlt wie jeder andere kommerzielle Spot auch.

Mal sehen, was Mindshare uns dazu sagen kann und vor allem: Warum übersetzt man Federation (in World Heart Federation) mit Stiftung und nicht mit Verband?

Dies sind die Fragen, die uns umtreiben.

Demnächst mehr, hier bei PLAZEBOALARM.
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Cholesterin-Spots 1: Doppelt beworben

Samstagabend gegen 22:00 Uhr, Kabel 1, Werbepause (ja ist gut, Saturday Night Life war früher einmal). Becel macht Werbung für seinen Joghurt-Trink (-Drink, Trank, Trunk), mit dem man seinen Cholesterin-Spiegel senken können soll (jaja, „wissenschaftlich erwiesen“, wir können es nicht mehr hören).

Drei Spots weiter: „Achten Sie auf ihren Cholesterin-Spiegel“ – ein Spot der Welt Herzstiftung.

Upps? Wer ist die Welt Herzstiftung? Klingt wie eine unabhängige Organisation á la Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO). Was für ein Zufall. Eine anscheinend unabhängige Gesundheitsorganisation will bei Menschen ein Bewusstsein für einen niedrigeren Cholesterinspiegel wecken. Kurz zuvor bekamen diese Personen schon das Produkt angepriesen, mit dem sie das Problem ganz einfach in den Griff bekommen sollen.

Abgesehen von der gemeinsamen Sorge um den Cholesterinspiegel und der zeitlichen Nähe ist kein weiterer Zusammenhang zwischen beiden Spots zu erkennen, aber …

Holzauge …, … wir hör´n dir trappsen.

Wir googeln für eine erste Orientierung und finden folgenden von derselben Skepsis getragenen Blog-Eintrag und folgende Forums-Diskussion. Eine Welt Herzstiftung (die wurde im Spot tatsächlich so geschrieben) finden wir nicht.

Aus der Forums-Diskussion wird klar, dass es sich wahrscheinlich um die World Heart Federation handelt. Federation heißt eigentlich Verband. Wäre es eine Stiftung, lautete der Name World Heart Foundation. Fehler oder Absicht? Stiftung klingt eindeutig unabhängiger als Verband. Außerdem: Wer kennt nicht die Deutsche Herzstiftung?

Ein Blick auf die Website erhellt das ganze ein wenig: Partner der World Heart Federation sind die Pharmafirmen Bayer, GlaxoSmithKline, Sanofi Aventis, Unilever.

Becel ist eine Marke von Unilever.

Wir schicken eine E-Mail an Becel. Von der Antwort werden wir berichten.

Schön, wie sich an einem geruhsamen Samstagabend die Verflechtungen der Welt offenbaren.

Demnächst mehr, hier bei PLAZEBOALARM.

P.S.: Es gibt auch eine World Heart Foundation, die sich aber offensichtlich vor allem um Operationen rund um´s Herz kümmert.
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TUIM-lux 2: Die nicht geprüfte Nicht-Wirkung

Was bisher geschah.

TUIM-lux soll helfen so gut zu sehen wie ein Luchs, bei Tag, Dämmerung und Nacht.

zur TUIM-lux Website

Alarmstufe Rot!  Wir hatten bei Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co KG, Karlsruhe, nachgefragt, wie sich unsere angeschlagene Sehkraft durch das Präparat TUIM-lux verbessert: Sehen wir damit schärfer, klarer, empfindlicher oder mit besserer Auflösung?

Frau Dr. Ursel Stuhlemmer aus der Abteilung Kommunikation und Neue Medien, kommt in Ihrer E-Mail-Antwort gleich zur Sache: „Eine von Ihnen postulierte „Wirkung" wird von uns nicht beschrieben.“

Aha? Keine Wirkung. (Wir hatten das postuliert? Wir dachten Dr. Schwabe?).

Das überrascht uns aber (nicht wirklich), wo es doch auf der Webseite nur so wimmelt vor Wirkungen, die die Inhaltsstoffe haben sollen.

Eines will Frau Dr. Stuhlemmer auch gleich ganz klar machen: „Und wie Sie als Wissenschaftsjournalist ja sicherlich wissen, werden zu Nahrungsergänzungsmitteln keine klinischen Studien durchgeführt.“

Aha? Keine Wirkung, und das auch nicht überprüft.

Dafür schickt uns Frau Stuhlemmer 16 Links zu den Kurzfassungen (Abstracts) wissenschaftlicher Arbeiten in der Literaturdatenbank Medline: Darunter klipp und klar eindeutige Ergebnisse wie: Zink könnte oxidative Veränderungen in der Netzhaut und dem Pankreas im Frühstadium diabetischer Ratten schützen.

Auch in den anderen Abstracts wird vor allem mit dem Konjunktiv und Vermutungen über Effekte einzelner Inhaltsstoffe gearbeitet: 'may be very helpful', 'data suggests', 'it may be indicative' (zu deutsch so viel wie: das könnte vielleicht unter Umständen, aber sicher kann man sich da nicht sein).

Die einzige Arbeit, in der Augenleistungen überprüft wurden, bleibt auf halbem Wege stecken. Die Autoren beschreiben wie die Studie aufgebaut ist und mit welcher Methode sie testen wollten. Von Ergebnissen keine Spur.

Naja, was bleibt uns da noch übrig. Wir brüllen für TUIM-lux ein lautes, fettes und lustvolles !PLAZEBOALARM! in die Welt.

Alarmstufe Rot!  Dr. Schwabe, Du bist eben doch kein Fuchs, Du Luchs.
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TUIM-lux 1: Es werde Luchs, äh Lux, äh, na – Licht!

Alarmstufe Gelb  „Haben Sie Augen wie ein Luchs?“, fragt Dr. Schwabe LifeScience, Karlsruhe, in seiner Werbung für das Produkt TUIM-lux, das uns kürzlich in Bild der Frau ins Auge fiel (Verstanden? ins Auge).

Man hat es praktisch vor dem inneren Auge, wie die Marketing-Abteilung auf der Suche nach einem Namen bedeutungsschwanger sinnierend mit den Begriffen spielte:

„Seehen – Liicht – luux!“

„Ah!“ <Hand vor die Stirn klatschend> „Klar, Luchs! Lux! Luchs! Verstehen Sie?“

Klar, Dr. Schwabe, wir verstehen. Du Fuchs.

TUIM-lux soll helfen, besser zu sehen, denn: Augen wie ein Luchs heißt ‚Gut sehen, bei Tag und bei Nacht’. Damit aus der miesen Sicht des Homo sapiens die Sehkraft eines Lynx lynx wird, empfiehlt Dr. Schwalbe sein Produkt.

Es enthält: Omega-3 (pflanzlich natürlich), Flavonoide (Bio- natürlich), Extrakt vom Spinat, Lutein (wäre ja auch im Spinat drin gewesen), Vitamin E, und natürlich Zink (klar, das hilft ja, genau wie Omega-3, eigentlich immer).

„Omega-3, fehlt da nicht das -Fettsäuren?“
„Bäh, fett, nee, nich´, das ist so negativ besetzt. Da nimmt das doch keiner mehr.“
„Naja, Hauptsache, Omega-3.“

PS: Wir haben natürlich nachgefragt, welche Art von besserem Sehen uns erwartet: schärfer, heller, klarer, feiner … ?

Wir warten und berichten.

Alarmstufe Gelb  Demnächst mehr, hier bei PLAZEBOLALRM.
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Alpecin 3: Wer dran glaubt …

Was bisher geschah.

Alpecin mit Coffein soll den hartnäckigen anlagebedingten Haarausfall verlangsamen.

Alarmstufe Rot!  Joe: Du, Jack.
Jack: Ja, Joe.
Joe: Sag mal, wie findest Du denn dieses Alpecin Coffein Shampoo C1?
Jack: Nicht gut, Joe

Joe: Warum denn nicht, Jack
Jack: Weil sie sagen, damit kann man erblich bedingten Haarausfall stoppen.

Joe: Aber das ist doch gut, Jack?
Jack: Ja Joe, nur, sie haben das ja noch gar nicht getestet?

Joe: Aber Jack, es gibt doch wissenschaftliche Studien der Uni Jena und der Charité in Berlin? Und ein Professor Elsner sagt, dass es wirkt.
Jack: Ja, Joe, ist so. Auf der Webseite klingt das auch so, als ob das alles ein alter Hut ist, aber die Untersuchungen sind noch gar nicht veröffentlicht, vielleicht finden die Gutachter die Studien gar nicht so gut. Außerdem haben die Wissenschaftler die Studien im Auftrag der Firma erstellt, das heißt, es sind keine unabhängigen Studien.

Joe: Oh, das ist blöd, Jack.
Jack: Ja, Joe. Und der Professor sagt auch nur, dass es unter Laborbedingungen wirkt.

Joe: Stimmt ja, Jack.
Jack: Das Haarwaschmittel wurde gar nicht an Personen getestet, sondern Coffein wurde auf Kopfhautmodelle gegeben. Und es wurde auch nur gezeigt, dass Coffein bis zur Haarwurzel vordringt, und da verbleibt. Ob dein Onkel aber nach einem Jahr Haarwäsche mit Alpecin weniger Haare verliert, das hat keiner richtig getestet, so mit Kontrollgruppe und richtig vielen Personen, zufällig ausgewählt und all das, was eine gute wissenschaftliche Studie ausmacht.

Joe: Oh, das ist blöd, Jack.
Jack: Ja, Joe, das ist blöd.

Joe: Jack?
Jack: Ja, Joe?
Joe: Aber woher wissen sie dann, dass das Mittel wirkt?
Jack: Ich weiß auch nicht, Joe, aber ich vermute, sie glauben einfach fest daran. Ist ja schließlich ihr Produkt.

Joe: Und jetzt, Jack?
Jack: Ist doch klar, Joe, oder?
Joe: Wenn Du es sagst, Jack?

Alarmstufe Rot!  Jack und Joe: PLAZEBOALARM !!!
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Greenpeace und die Gen-Milch

Manchmal führen einen Begriffe auf eine falsche Fährte. Beispiel Gen-Milch. Greenpeace darf Müllers Milch weiterhin so nennen (Müller geht jedoch in Revision). Aber was bedeutet eigentlich der Begriff Gen-Milch?

Irgendwie hat sich eingebürgert, alles, was genetisch verändert wurde, als Gen-XY zu bezeichnen: Gen-Soja, Gen-Mais und eben Gen-Milch. Aber stopp, denn da liegt der Hase im Pfeffer. Wurde denn die Milch der Müllers genetisch verändert (so wie das Soja oder der Mais)? Oder wenigstens die Kühe? No, Sir.

Wir haben bei Greenpeace nachgefragt: Ulrike Brendel, von der Agriculture Campaign, gab uns eine ausführliche Antwort. Zur Namensgebung schrieb sie uns folgendes:

„Greenpeace bezeichnet alle Produkte, bei deren Herstellung Gen-Pflanzen verwendet wurden als Gen-Food, bzw. im Falle der Müllermilch als Gen-Milch. Dabei geht es nicht um die Nachweisbarkeit von genmanipulierter DNS im Endprodukt.“

Der letzte Satz ist uns wichtig: Die Milch heißt zwar Gen-Milch, wurde aber gar nicht verändert, anders als etwa Gen-Soja und Gen-Mais. (Lediglich) die Kühe wurden mit genetisch verändertem Soja gefüttert, was laut Greenpeace inzwischen Usus ist in der Landwirtschaft.

An Milch gibt es auch eigentlich nichts genetisch zu verändern, sie könnte lediglich Euterzellen der Kuh enthalten, die genetisch verändert wurden (was immer das auch für Folgen haben mag).

Ob die ganze Gentechnologie nun gut oder schlecht oder sowohl als auch ist, darum geht es uns hier nicht. Wir halten aber fest: Das 'Gen-' in Gen-Milch hat eine andere Bedeutung als das 'Gen-' in Gen-Soja. Nur, dass das mal gesagt ist.

Die Frage, ob in Milch überhaupt irgendetwas von den gentechnologisch veränderten Futtermitteln in die Milch gelangt, klären wir gerade.

Demnächst mehr, hier bei Plazeboalarm.
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